Lughnasadh

Lughnasadh – 01. August

…auch Lammas oder Schnitterfest genannt……bezeichnet den Beginn der Erntezeit, des Sterbens des Sommers…..die Tage werden merklich kürzer, obwohl die Sonne noch nicht viel von ihrer Strahlenkraft verloren hat und uns in diesem Jahr uns eine besondere Hitze beschwert.

Die Kelten feierten in der Nacht zum  01. August (und den ganzen weiteren Tag) dieses große Lichtfest….Lughnasadh bedeutet soviel wie „Hochzeit des Lichtes“, wobei Lugh der Korn- und/oder Sommergott war. In Irland wird bis heute dieses Fest „Lugh“ gefeiert. Bei diesem Fest wird die Ernte gefeiert, aber auch die geleistete Arbeit, die damit verbunden war. Es ist ein Fest, welches den Kreislauf des Lebens symbolisiert, da die Ernte natürlich auch den Tod der Pflanze bedeutet.

Die Kelten und unsere Ahnen…welche auch in unserer heutigen Zeit immer dabei sind…haben zu Lughnasadh Opfergaben wie Brot, Getreide, Äpfel, Beeren und Wein ihren Göttern geopfert….und auch ich kann mich noch daran erinnern, dass ich in meiner Kinderzeit zum Erntedankfest einen großen Obstkorb von meiner Mutter bekommen habe und diesen in die Kirche an den Altar stellen durfte. Auch habe ich aus Stroh eine Puppe gebastelt, welche ich ein Jahr aufgehoben habe, um im nächsten Jahr diese als „Opfergabe“ auf den Altar mit den anderen Sachen zu legen.

Lughnasadh

Das Korn gemäht, die Frucht gepflückt
der Göttin Kleid ist bunt geschmückt.
Mit Füllhorn und mit Blumenkranz
im Jahresreigen sie nun tanzt.

Der Sommerkönig noch bei ihr steht
bevor er bald ins Dunkel geht.
Er schenkt den Früchten goldenen Schein
und gibt die Süße in den Wein.

Die Tafel ist heut reich gedeckt
mit allem was uns nährt und schmeckt.
Mit Dank und Opfer bitten wir
um reiche Ernte für uns hier.

von Lady Morgenstern

In einigen Gegenden werden auf den Feldern auch heute noch ein paar reife Ähren stehen gelassen, als Dank und als Hoffnung, dass im kommenden Jahr gesundes und neues Leben aufkeimt.

Es ist eine Zeit des Dankes (in unserer heutigen Neuzeit das Erntedankfest), des Rückblicks und des Kräftesammelns. Die Ernte steht in voller Kraft und die Samen fallen, um die zukünftige Ernte zu sichern. Wir können nun stolz auf unsere Arbeit der vergangenen Monate zurück schauen.

Nach der Zeit der Saatausbringung, des Abwartens und der Reife ist nun eine klare Handlung gefragt. Es gibt nur ein „Ja“ oder „Nein“ – ernten oder stehen lassen. Beides ist mit Risiken verbunden. Die Natur fordert diese Entscheidung und bietet den stimmigen Rahmen dafür – aber der Mensch muss dies in eigener Verantwortung entscheiden…in jeglicher Hinsicht.

Es ist die Zeit des Hochsommers und die heißeste Zeit des Jahres…bei uns leider viel zu trocken und heiß. Auf den Feldern herrscht Hochbetrieb, denn die Ernte muss ins Haus – ein Wettlauf mit der Zeit und vor allem mit dem Wetter. Wird das Korn zu früh geschnitten, ist es evtl. noch nicht reif genug. Lässt man sich zu viel Zeit, kann ein Gewitter (und das kann bei uns derzeit sehr schnell auftreten) alle Hoffnung auf eine gute Ernte zerstören.

Was können wir nun in unserer heutigen Zeit, in der die meisten von uns nicht mehr auf den Feldern arbeiten, aus dieser Zeit und dem Fest lernen….was können wir „schnittern“, loslassen und energetisch beenden? Was hast Du im Frühjahr gesät, um jetzt die Ernte einzufahren? Wie können wir…in unserer heutigen Zeit…Lughnasadh für uns nutzen???

Lughnasadh ist u.a. ein Schnitterfest (die Sichel geht durch das Korn und schneidet es ab)…auch an uns ist es nun, einen Schnitt zu machen…bei Dingen und Menschen, die nicht mehr zu uns gehören.

Könnt Ihr Euch noch an die letzten Rauhnächte erinnern? Wir sind sie 12 Tage und Nächte durch sie gegangen und es wurden so manche Wünsche und Pläne für das kommende Jahr gemacht. Ich habe mir…wie jedes Jahr…in einem Ritual…für jede Nacht einen Zettel geschrieben. Ich erinnere mich und denke daran, wohin mich dieses Jahr bisher schon gebracht hat. Ist alles so gelaufen, wie ich es mir in jenen Nächten gewünscht habe??? Oder muss ich bei einigen Dingen noch etwas ändern…oder sogar abschneiden???

Es ist noch genügend Zeit vorhanden…aber wie erstaunt man ist, wenn man schon jetzt ein Blick zurück wirft und erkennt, was man in diesem Jahr schon alles geschafft hat. Was immer es auch ist…was immer man auch in diesem Jahr schon erlebt hat…betrachte es mit der ganzen Seele und richte Dich danach aus…Lughnasadh hilft dabei, einen Schnitt zu machen und um den weiteren Weg zu erkennen und zu gehen…auch, wenn dieser manchmal schwer fällt. 

litha3Das Fest Lughnasadh, oder Lammas ist auch der Anfang der Zeit der Kräuterweihe. In der neuchristlichen Zeit wurde und wird auch heute noch am 15. August (Maria Himmelfahrt) in den katholischen Regionen die gebundenen Kräuter (Kräuterbuschen) geweiht.

Diese Zeit ist schon immer sehr magisch gewesen und kräuterkundige Frauen haben seit jeher in dieser Zeit einen magischen Kräuterbuschen gebunden. Die gesammelten Kräuter werden zu einem dicken Busch gebunden, in deren Mitte die Königskerze thront. Der fertige Kräuterbusch wurde und wird dann in der Kirche geweiht und daheim mit nach unten hängenden Blüten zum trocknen aufgehangen. Somit hatte / hat man immer Räucherwerk und kann sein daheim mit dem geweihtem Busch energetisch reinigen.

Der traditionelle Kräuterbusch wird aus 9 Kräutern (in manchen Gegenden auch mit 7 Kräutern) gebunden. Zu diesen Kräutern gehören:

  1. Die Königskerze 

  2. Das Johanniskraut 

  3. Die Kamille

  4. Der Wermut 

  5. Der Beifuß (Artemesia) 

  6. Der Rainfarn 

  7. Die Arnika 

  8. Das Eisenkraut 

  9. Die Schafgarbe 

Natürlich kann man auch ganz individuell seinen Kräuterbuschen zusammen stellen. Ich persönlich gehe da ganz meinem Bauchgefühl nach, meiner Intuition und sammle die Kräuter, welche gerade zu mir kommen. Und wenn es mehr als 9 Kräuter sind, dann soll es so sein. Oft ist es auch so, dass eine Sonnenblume oder, wenn er noch steht, der Mohn dabei ist. Interessant ist es, dass bisher wirklich jedes Jahr  eine wunderschöne Königskerze meinen Weg kreuzte und ich diese als Hauptkraut in meinen Buschen binde.

Im letzten Jahr ist eine wunderschöne und sehr stattliche Königskerze an meinem ehemaliger Wohnstätte gewachsen…und ja…diese habe ich stehen lassen.

Dort, wo ich jetzt lebe, habe ich sehr viele von ihnen gesehen…zum Teil schon sehr abgeblüht (dies ist dem heißen Wetter geschuldet) und ich habe mich über jede einzelne Pflanze gefreut. Ich bin davon überzeugt, dass sie mir als Zeichen gesandt wurden…ganz einfach um mir zu sagen, dass alles gut wird. Das ich stark und aufrecht durch mein Leben gehen darf…und alles, was geschieht, nur zu meinem Besten ist!

Interessant ist es auch, dass schon bei den Kelten diese Königskerze sehr geschätzt wurde und ihren Namen daher hat, dass sie in Harz getaucht wurde und somit bei den keltischen Sonnenwendfeiern als Fackel (Lichtbringer des Königs) benutzt wurde.

Nun wünsche ich all meinen Lesern, meiner Familie und Freunde ein wunderschönes Lughnasadh…feiert das Leben…trotz dieses blöden Virus und dem verrücktem Wetter…habt den Mut und schneidet ab, was nicht mehr zu Euch gehört, damit das Neue in Euer Leben treten kann…und denkt daran, dass bald die ruhige Zeit, die dunkle Zeit beginnt.

Hier noch ein sehr passendes Video (einfach auf den Link klicken), welches mir aus dem Herzen spricht!

Ein wundervolles Lied zu Lughnasadh