Yule-Wintersonnenwende

Yule – Wintersonnenwende

21./22. DezemberIm keltischen Jahreskreis wird am 21./22. Dezember die Wintersonnenwende…oder Alban Arthuan…gefeiert….die längste Nacht und der kürzeste Tag.

Alles ist noch im dunklen und eigentlich beginnt der Winter erst jetzt…auch wenn wir das bei der derzeitigen Wetterlage nicht vermuten würden. Trotzdem, die Nächte werden wieder kürzer, das Licht bricht durch und die Natur fängt ganz langsam an, sich auf das Frühjahr, auf die Neugeburt vorzubereiten.

 

In der Mythologie heißt es, dass in dieser Nacht das Sonnenkind geboren wird und im Laufe des Jahres zum Sonnenkönig heran wächst.

Die weisen Kräuterfrauen/-männer, Hexen, Wicca´s nehmen Abschied von allem, was sie im Dunkeln zurück lassen möchten und feiern den Neubeginn des Jahreskreises.

Ein alter Brauch war es, dass sich das ganze Dorf in der Wintersonnenwendnacht trifft und ein brennendes Strohrad den Hügel herunter rollen lässt. Damit wollte man die Dunkelheit verjagen und das Licht einladen.

Vielerlei Orts wurden Sonnenwendfeuer angezündet, es wird gesungen, getanzt, neue Pläne geschmiedet und Projekte geplant. In der alten Zeit wurde ein Feuer aus Eichenholz (heiliges Holz), das festlich geschmückt wurde, entzündet, welches 12 Stunden nicht ausgehen durfte. Damit wollte man den rauen Gesellen keine Gelegenheit geben, sich der menschlichen Seele habhaft zu machen. Im Hause werden viele Kerzen angezündet, die ersten Reinigungsräucherungen und Rituale ausgeführt und sich auf die kommenden Raunächten vorbereitet. 

In der heutigen Zeit ist dieser schöne alte Brauch fast vergessen…wobei ich heute Nacht endlich wieder meine Feuerschale entzündet und den Ahnen gehuldigt habe. In diesem Jahr konnte ich auch wieder in den Wald gehen und den Tieren dort ihr Geschenk in Form von Äpfeln…Nüssen und Heu überbringen. 

Es ist nach wie vor anders, als in Jahren vor dem Virus. Der Virus, der uns gezwungen hat, daheim zu bleiben, hat vieles verändert. Nun hoffe ich aber, dass langsam die Normalität wieder einkehrt und die Menschheit sich an die alten Werte erinnert. Das die alten Bräuche Familien wieder zusammen führen und die Alten nicht an den Rand der Zivilisation gedrückt werden! Ich freue mich auf die nächsten Tage, wenn meine Kinder und Enkelkinder wieder an einem Tisch sitzen und wir Weihnachtslieder singen und den alten Weisen lauschen. 

Für die Yule-Nacht möchte ich Euch folgende Räucherung vorschlagen:

Yule-Räucherung:

½ Teil Tannennadeln und – holz
½ Teil Eschensamen
½ Teil Nelken
1 Teil Zimtblüten
2 Teile Sandrak
3 Teile Mastrix
3 Teile Weihrauch

Unser heutiger Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung in diesen alten Ritualen. Ein immergrüner Baum (Tanne) wird mit brennenden Kerzen und Strohsternen geschmückt, rote Bänder und rote Kugeln symbolisieren Lebensfreude und Wachstum, sowie die roten Beeren der Stechpalme.

 

Gerne möchte ich mit Euch noch ein Weihnachtsgedicht von einem der bedeutsamsten deutschen Lyriker teilen – Rainer Maria Rilke

„Die Winterstürme durchdringen die Welt mit wütender Macht.

Da – sinkt auf schneeigen Schwingen die tannenduftende Nacht…

Da schwebt beim Scheine der Kerzen ganz leis nur, kaum, dass du´s meinst, durch arme irrende Herzen der Glaube – ganz so wie einst…

Da schimmern im Auge Tränen, du fliehst die Freude – und weinst, der Kindheit gedenkst du mit Sehnen, oh wär es noch wie einst!…

Du weinst….die Glocken erklingen – es sinkt in festlicher Pracht herab auf schneeigen Schwingen die tannenduftende Nacht.“

 

Über den Beginn der Raunächte gibt es ganz verschiedene Meinungen. Aber in einem sind sie sich alle einig….sie gehen 12 Tage/Nächte. Für mich beginnt in der heutigen Nacht die Vorbereitung und Einstimmung auf die Raunächte (und die eigentlichen Raunächten beginnen für mich in der Nacht vom 25. auf den 26.12. und endet in der Nacht zum 06.01. und wird von mir noch gesondert beschrieben)….mit all ihren magischen Bedeutungen. Ich lade die Ahnen ein, zu mir zu kommen, damit wir gemeinsam die Yule-Nacht feiern können und zusammen in den Raunächten die verschiedenen Rituale feiern. Für die Yule-Nacht möchte ich Euch folgendes Orakel vorschlagen:

Orakel

Oft werde ich von Klienten gefragt: „Kommt mein Herzmann/-frau wieder zu mir zurück?“

In dieser Yule-Nacht kann jeder, der offen ist für das alte Wissen, selber ein Orakel zelebrieren.

Man lege in DIESER Nacht eine Haselnuss in die Glut eines offenen Feuers und spricht die Worte: „Wenn du mich liebst, dann platze und fliege davon, wenn dein Herz nicht mir gehört, dann bleibe liegen.“ Wenn der Mensch, an den Du dabei gedacht hast, zu Dir gehört, wird die Haselnuss im Feuer zerplatzen.

Ich wünsche all meinen Besuchern….ob hier auf meiner Homepage, oder auf meiner Seite in Facebook….eine wunderschöne und besinnliche Yule-Nacht /  Wintersonnenwende.

Für die Menschen…die wie ich im alten Glauben gehen…hier ein passendes Musikstück zum heutigen Yule…der Wintersonnenwende.